Wilhelmsburg – jung, innovativ und lebendig

Wilhelmsburg ist ein ganz besonderer Stadtteil in Hamburg und dadurch auch ein ganz besonderer Stop auf unseren Touren. Wilhelmsburg ist das Paradebeispiel, um zu verdeutlichen, in welch einem Wandel sich die Stadt Hamburg befindet. Der Mix aus Wasser, Hafen und Historie macht Wilhelmsburg zu etwas ganz Besonderem – vor allem auch durch die Lage zwischen Norder- und Süderelbe.
Schlaumeierfakten
Starten wir erstmal mit ein paar Schlaumeierfakten über Wilhelmsburg. Mit 35km² ist es Hamburgs flächenmäßig größter Stadtteil und das bei einer Einwohnerzahl von 53.00 Personen. Ein Viertel der Bewohner ist unter 25 Jahre alt, wodurch es ein sehr junges Stadtteil ist. Namensgeber ist Georg Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg-Celle. Er erwarb 1672 drei große Elbinseln, die eingedeicht und durch Verbindungsdeiche vereint wurden. Sie trugen fortan den Namen Wilhelmsburg. Als längste Straße erinnert heute noch die Georg-Wilhelm-Straße an ihren Gründer. Sie war Anfang des 19. Jahrhunderts als sog. „Franzosenstieg“ die erste Elbquerung uns dient als Militärstraße der napoleonischen Truppen. Zudem verband sie das Harburger Schloss in direkter Linie mit dem alten Hamburger Brooktor.
Erneuerbares Wilhelmsburg
Besonders bekannt ist Wilhelmsburg durch das Projekt “ Erneuerbares Wilhelmsburg“. Es soll bis 2050 vollständig realisiert werden und den Stadtteil bis dahin durch erneuerbaren Energien autark versorgen. Das Herzstück des innovativen Projektes ist der Energiebunker. Im Rahmen der Internationalen Bauausstellung Hamburg (IBA) wurde der Hochbunker aus den 1940er Jahren zum Energiebunker umgebaut. Im Innenraum werden Strom und Wärme mithilfe von Solarenergie, Biomethan und einer Holzfeuerungsanlage produziert und versorgt hiermit große Teile der Nachbarschaft mit Strom und Wärme aus erneuerbaren Energien. Aber damit fängt das Projekt erst an, denn Wilhelmsburg zeigt auch, was in den Bereichen ökologisches Wohnen und alternativen Energieerzeugungen für Häuser möglich ist. Das Algenhaus kann hierbei ein wegweisendes Projekt für die Zukunft sein. Das grüne Haus ist optisch schon sehr auffällig, aber nichts im Vergleich zu der lebenden Glasfassaden. Dabei handelt es sich um schmale Behältnisse, in denen Algen gezüchtet werden. Die Algen liefern mit ihrer Biomasse regenerative Energie und schaffen ein angenehmes Raumklima. Nicht nur die Energiegewinnung ist ökologisch, auch für den gesamten Bau wurden ökologische Baustoffe verwendet.
Inselpark
Besonders viel Action und Abwechslung bietet in Wilhelmsburg der Inselpark. Ob Klettern, Skaten, Radfahren, Spazierengehen oder Paddeln – die Möglichkeiten sind hier sehr vielfältig. Der Inselpark ist vor allem durch die Internationale Gartenschau bekannt geworden und im Zuge dessen zum Jahr 2013 umgestaltet worden. Seitdem ist er für die Öffentlichkeit komplett zugänglich. Das wunderschön gestaltete Areal lädt zum Verweilen, Spazierengehen und zum Toben für Kinder ein. Der einhundert Hektar große Platz bestand aus Wiesen, Kleingärten, Biotopen und auch eng gewachsenen Strauch- und Bauwerk. Mit der Umgestaltung für die Internationale Gartenschau wurde das Areal dann nachhaltig aufgewertet.
Vom Assmannkanal zum Rathauswettern
Von der Norder- und Süderelbe umschlossen und von zahlreichen Kanälen durchzogen, ist Wilhelmsburg die größte Binneninsel Europas. Gerade durch die zahlreichen Gewässer lässt sich der Stadtteil sehr gut vom Wasser aus erkunden. Ob vom Assmannkanal zum Rathauswettern oder durch den Kükenbrack – hier ist das Kanu das Hauptverkehrsmittel. Die vielen Kanäle in Wilhelmsburg werden immer wieder von Schleusen unterbrochen. Teilweise sind sogar historische Werke aus Holz erhalten, wie am Schmidtkanal. Den schönen Platz direkt über dem Wasser nutzen Angler häufig um ihre Ruten auszuwerfen.
Festivals zum Andocken
Gerade die Musikszene in Hamburg zeigt sich hier sehr aktiv. Das liegt auch an den Möglichkeiten, die sie sich hier in Kulturräumen und der aktiven Open-Air-Szene im Sommer etabliert haben. Ein schöner Querschnitt der Vielfalt zeigt sich immer Anfang Juni bei dem 48h Wilhelmsburg Festival, das sich vor allem mit Musikern aus dem Stadtteil über die gesamte Insel ausbreitet. Auch das Dockville zieht als Kunst- und Musikfestival seit 2007 jährlich mehr und mehr Menschen an. Neben dem großen dreitägigen Festival, welches Mitte August stattfindet, gibt es auch in den Wochen davor Veranstaltungen wie Poetry Slams, den Vogelball und und und…
Wir hoffen, wir konnten euch Wilhelmsburg und den Süden hinter Norderelbe ein bisschen schmackhaft machen. Einige dieser Elemente könnt ihr auf unseren Touren bestaunen und natürlich noch viel mehr erfahren.